Walter Benjamin Dank an: https://www.flickr.com/photos/schauecker/

Gerade an heißen Sommertagen empfiehlt sich ein früher Start in den Tag

Schattenspendende Bäume - weiter oben eine Seltenheit

Wanderweg oder Geröllfeld?

Walter Benjamin: Philosoph, Literaturkritiker und Übersetzer. Geboren 1892 in wohlhabenden Verhältnissen in Berlin, studiert er nach seinem Abitur Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte, gründet schon bald sozialkritische Diskussionsforen, wird 1914 zum Präsidenten der Berliner Freien Studentenschaften gewählt.

Obwohl er 1919 mit der Bestnote summa cum laude promoviert, wird er zeit seines Lebens in ökonomisch höchst unsicheren Verhältnissen leben. Er wird als Jude und marxistischer Intellektueller bald in Konflikt mit dem Nationalsozialismus stehen, wird sich nach Exiljahren in Frankreich entscheiden, herzkrank über Südeuropa in die USA zu fliehen. Doch unmittelbar nach der Überquerung der Pyrenäen stirbt er im September 1940 im nordspanischen Grenzort Portbou unter widersprüchlichen Umständen.

Der Multimediaguide eröffnet Einblicke in die Gedankenwelt des Schriftstellers und Philosophen. Tourist_innen, Schulklassen, historisch Interessierte und neugierige Wanderer begeben sich auf die Spuren einer vergessenen Geschichte.

Seit Juni 2007 erinnert der rund 16 Kilometer lange Walter-Benjamin-Weg von Banyuls (Frankreich) nach Portbou (Spanien) an die Flucht des großen deutschen Intellektuellen - aber ausdrücklich auch an die vielen Namenlosen, die hier ihre Fußabdrücke hinterlassen haben. Nach gemächlichem Beginn in der Ebene und unserer zweiten Station (dort zum Thema Fluchthilfe) geht es zunächst leicht bergan, nach wenigen Stunden und zum Schluss einigen anstrengenden letzten Metern erreichen Sie auf 500 Metern den Pass - und wenig später geschützte Stellen für eine längere Pause mit unserer ausführlichsten Station.

Genießen Sie die Natur und lassen sich von unserem Guide begleiten. Haben Sie Proviant und Wasser dabei? Sonnen- oder Windschutz? Unterwegs gibts nur Olivenbäume und Kakteen.

Der Weg hat eine vielfältige Tradition: Als uralter Schmuggelpfad, als ruta lister - Einheiten des republikanischen General Enrique Líster verließen hier 1939 Spanien auf der Flucht vor der Diktatur Francos - oder als F-Route, über die Lisa und Hans Fittko ab 1940 Flüchtlinge vor den immer weiter nach Süden vordringenden Nationalsozialisten in Sicherheit brachten.

Wer die verwirrend wechselvollen und historisch spannenden Ereignisse dieser Region kennen lernen will, ist mit unserem Guide gut bedient: Von der Webseite historia-viva.net aus sowie unterwegs über die Smartphone-App bieten wir eine multimediale Spurensuche mit Zeitzeug_innen an. Mit Interviewausschnitten, Fotos, historischen Dokumenten und einer Landkarte, die Ihnen live den Weg weist.

Nach der ➀ Installation der App aus dem Android-Store oder von unserer Webseite aus dem ➁ Kontext-Menü der App heraus eine Tour herunterladen. Eventuell noch ➂ Karte/Kacheln herunterladen zur Offline-Unterwegsanzeige der Landkarte: Dann benötigen Sie unterwegs keine Internet-/Mobilfunk-Verbindung.

➔ Wichtig: Die Inhalte der Stationen werden im Browser angezeigt, wir empfehlen dringend einen aktuellen Firefox oder Chrome.
➔ Unterwegs wird keine Online-Verbindung benötigt, lediglich GPS zur Navigation. Texte, Töne, Bilder, Videos und die Landkarte zur Navigation entlang der schmalen Pfade liegen nach dem Download auf der SD-Karte.
➔ Stellen Sie die Lautsprecher/Kopfhörer ihres Smartphones/Tablets an, um die Erklärungen zu den Stationen zu hören.